Dissertation: Die kurdische Frage in der Türkei: Über die gewaltsame Durchsetzung von Nationalstaatlichkeit

dissertation-coverDer Konflikt zwischen dem türkischen Staat und der kurdischen Bevölkerung ist einer der entscheidenden Faktoren, die die Geschichte und Gegenwart der Türkei bestimmen. Die politische Debatten und Entscheidungen in vielen sehr unterschiedlichen Bereichen von der Bildungspolitik bis hin zur Außenpolitik lassen sich auf die sogenannte kurdische Frage zurückführen. Darüber hinaus ist der Konflikt für die geschichtliche Entwicklung und der aktuellen Lage des gesamten Nahen und Mittleren Ostens bedeutend. Dies nicht zuletzt dadurch, dass kurdische Bevölkerungsgruppen in vielen Staaten existieren und in vielen Staaten politisch relevante AkteurInnen hervorgebracht haben, wie etwa neben der Türkei in Syrien und im Irak. Die Geschichte des Konflikts zwischen der Türkei und der kurdischen Bevölkerung muss aufarbeitet werden, um die gegenwärtigen Konflikte zu verstehen.

Die Forschungsarbeit beschränkt sich indes nicht auf die Analyse dieser gewaltsamen Durchsetzung von Nationalstaatlichkeit und der autoritären Schaffung einer türkischen Nation, sondern will darüber hinaus Empfehlungen und Denkanstöße für die Erinnerungsarbeit und die politische Bildung formulieren, die Beiträge für eine Anerkennung der Pluralität und Diversität der jeweiligen Bevölkerungen und für einen gesellschaftlichen Friedensprozess, in der die Interessen und Rechte aller Bevölkerungsgruppen berücksichtigt werden, liefern können.

Die Dissertation an der Universität zu Köln über die kurdische Frage in der Türkei erschien im Juni 2022 im transcript Verlag. Die Promotion wurde durch ein Stipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert. Vorträge und Texte zu den Themenfeldern der Dissertation sind möglich. Anfragen bitte an: Ismail.Kuepeli@ruhr-uni-bochum.de.

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